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Energiebedarf, Umweltschutz und all das

Im eigenen Haus ist man in der Lage, selbst zu entscheiden, wieviel Energie man verbraucht und warum. Ursprünglich wollte ich nur die Heizkosten senken, aber je mehr ich mich damit befasste, desto mehr stellte ich fest, dass es mir nicht nur um Geld ging, sondern auch um Umweltschutz.

Die Heizungsanlage wies ein paar Fehler auf. Die wurden alle beseitigt und etlicher Komfort dazu eingebaut: Vor- und Rücklaufthermometer, Entlüftungen, diverse Absperrventile, mehr Heizkörper und die größte Regelung, die Junkers für Einfamilienhäuser anbietet. Die Heizungsrohre wurden vom Vorbesitzer ungedämmt über Putz verlegt, was für mich untragbar war, und mit viel Aufwand geändert wurde. Die vorhandenen Nischen, ursprünglich für Nachtspeicheröfen gebaut und viel zu tief, wurden teilweise vermauert, damit die Luft besser durch die Heizkörper zirkulieren konnte und weniger Wärme nach außen verloren ging. Die zentrale Verteilung wurde komplett neu gebaut, weil der Rohrdurchmesser zu klein war, so daß wir danach im Schnitt mit 20 Grad weniger Vorlauftemperatur auskamen. Das war das erste Projekt, was rein aus Umweltschutzgründen durchgeführt wurde, denn obwohl es natürlich Energie einsparte, ist die finanzielle Amortisation eher erst in Jahrzehnten erreichbar. Allerdings fühlte es sich im Haus danach behaglicher an, weil es gleichmäßiger beheizbar war - auch viel wert!

Der Themenkomplex Energiebedarf und Umweltschutz ist äußerst vielschichtig. Wer hier einfache Lösungen anbietet oder findet, übersieht garantiert wesentliche Aspekte. Vielleicht hat er Glück damit, vielleicht geht es auch böse daneben. Unglücklicherweise muss man sich alle Informationen aus vielen Quellen zusammenklauben und da es um viel Geld geht, wird oft gelogen, dass sich die Balken biegen, manchmal aus Inkompetenz, aber meist aus Gewinnsucht. Insgesamt muss ich sagen: Es gibt keine politische Partei, die Umweltschutz ernst nimmt oder gar Kompetenz in dem Bereich zeigt. Es wäre in Deutschland möglich, einen erheblichen Teil Energie einzusparen, aber politisch gibt es kein Interesse daran, sondern das Thema wird primär benutzt, um mehr Steuern einzunehmen und die Lobby zu bedienen.

Aus diesem Grund versuche ich hier einen unabhängigen Ansatz zur Bewältigung dieser Thematik zu finden, der sich weitgehend daran orientiert, was persönlich mit einem normalen Taschenrechner und mäßigem Zeitaufwand analytisch herleitbar und verständlich ist. Es reicht mir, wenn die Ergebnisse aussagekräftig genug sind, um Entscheidungen zu begründen. Wer sein Haus versteht, kann selbst entscheiden, ob er in Richtung Kosten, Umweltschutz oder Komfort optimieren möchte, und wo er diese Ziele vereinen kann und wo nicht.

Zu kalt, zu warm, zu teuer, oder Schimmel? Das fasst die Kernaspekte schon ganz gut zusammen. Ganz objektiv gesehen gibt es Wärmeverluste und -gewinne und man möchte sie verstehen und bewusst steuern können. Verluste sind dabei nicht immer schlecht, denn im Hochsommer möchte niemand Wärmegewinne im Haus haben. Egal, was man tut: Erreicht man den Taupunkt, gibt es Kondenswasser und in Folge Schimmel. Der Taupunkt hängt von Temperatur und Luftfeuchtigkeit ab, d.h. man kann die Temperatur hochhalten oder Feuchtigkeit fern, um das zu vermeiden. Wo auch immer man aktiv etwas für Gewinne oder Verluste oder zur Vermeidung des Taupunkts tun muss, gibt es laufende Kosten, und passive Maßnahmen durch bessere Architektur kosten natürlich auch Geld.

Wärmeverluste

In Deutschland geht die meiste Energie im Haus zur Beheizung drauf und das ist so, weil das Gebäude zum Frühling, Herbst und Winter erhebliche Wärmeverluste Richtung Umwelt (Transmissionswärmeverlust) hat. Zwar hilft die Sonne, elektrische Geräte und Menschen helfen als Wärmequellen ebenso, aber die Lüftung bringt wieder Verluste, warmes Abwasser auch, und letztlich muss die Heizung den Verlust ausgleichen.

Es ist also sinnvoll, sich zuerst zu fragen, welchen Wärmeverlust das Haus hat. Dazu braucht man ein paar >Grundlagen. Auf der Basis habe ich ein >Modell unseres Hauses erstellt, und den Transmissionswärmeverlust und die solaren Gewinne berechnet. Das Modell hilft Schwachstellen zu erkennen und sich über die Dimension von Verbesserungen klar zu werden.

Neben den großen Flächen gibt es fiese kleine Energiefresser: >Wärmebrücken. Die können auch ordentlich zuschlagen und sind definitiv eine Prüfung wert.

Dämmung erhöht den Wärmewiderstand, aber der Wärmeverlust hängt auch von der Temperaturdifferenz ab. Wenn vorher nicht die Solltemperatur herrschte, kann es sein, dass die Temperatur steigt und damit der Wärmeverlust ebenfalls: Bei gleichem Energieaufwand wird es behaglicher.

Wo vorher die Heizung einen hohen Wärmeverlust durch Leistung ausglich, und hinterher nur noch ein Bauteil schlecht ist, kommt die Heizung mit weniger Leistung aus und das eine Bauteil wird kalt und kann Schimmel entwickeln.

Die Heizkurve

Theoretisch soll der Heizungsbauer die Heizkurve einstellen, weil er Heizlast und Rohrnetz berechnet hat und daraus die Kurve bestimmen kann. In der Realität wird selten etwas berechnet, sondern nach Erfahrung gearbeitet, und die Steuerung wird so eingestellt, dass der Kunde es auf jeden Fall warm hat und keine Klagen kommen. Klagen kosten den Monteur Geld, Brennstoff nicht, und wie sollte man die Heizlast auch genau berechnen, wenn man die Wärmeverluste nicht mit Sicherheit bestimmen kann?

Zum Glück ist es nicht schwer, >die Heizkurve selbst zu bestimmen.

Solarenergie

Thermische Solarenergie ist mit hervorragenden Wirkungsgrad zu ernten und schont die Umwelt damit maximal. Leider gibt es nicht immer Sonne und im Kernwinter schon gar nicht, aber in der Übergangszeit, wo die Heizung sonst noch ordentlich laufen müsste, funktioniert es wunderbar, und im Sommer muss die Heizung für Warmwasser nur noch selten ran. Darum war von Anfang an klar, dass >eine Solaranlage gebaut werden soll.